Am 17. Februar, dem Tage der Geburt von Ernst Troeltsch, ist im Jahr 1981 in seinem Geburtsort Haunstetten bei Augsburg die Ernst-Troeltsch-Gesellschaft gegründet worden.

Ernst Troeltsch (1865-1923) war einer der einflussreichsten Intellektuellen des späten Kaiserreichs und der frühen Weimarer Republik. Als herausragender Vertreter des liberalen Protestantismus betrieb er die Umstellung der Theologie auf die historische Methode, um damit ihre „Zusammenbestehbarkeit“ mit modernem Denken und Wissenschaften zu sichern.

Weit über die protestantische Theologie hinaus wirkte Troeltsch durch seine religionssoziologischen Beiträge zum Verhältnis von Religion und Gesellschaft, seine geschichtsphilosophische Durchdringung des Historismus sowie sein Eintreten für Demokratie und eine „europäische Kultursynthese“. Bis heute ist er in Soziologie, Geschichtswissenschaft und Geschichtsphilosophie sowie politischem Denken ein Bezugspunkt in diesen Debatten. Für die interdisziplinären Aufgaben der Theologie im Verhältnis zu diesen Wissenschaften ist er bis heute der wichtigste Anknüpfungspunkt.

Ernst Troeltsch (1865-1923) was one of the most influential intellectuals of the late Wilhelmine Empire and the early Weimar Republic. As a towering representative of modern liberal Protestant theology, he is chiefly remembered for his efforts to re-think Christian theology and history from a rigorously historicist perspective. Troeltsch grappled with questions about the significance of relativism, pluralism, and modernity for Christian faith and for the study of religion as a discipline.

Troeltsch’s influence reaches well beyond the field of theology. His typology of church, sect, and mysticism remains a classic theory within the sociology of religion; his definition of the relation between religion and society continues to receive critical attention among ethicists, theologians, and social theorists; and his significance as a theorist of religion remains a subject of debate among comparativists and scholars in the history of religion.