Den Start der Ausgabe bildet der von Trutz Rendtorff 1998 herausgegebene Band 5 „Die Absolutheit des Christentums und die Religionsgeschichte (1902/1912), mit den Thesen von 1901 und den handschriftlichen Zusätzen“. Aktuell arbeitet Trutz Rendtorff zusammen mit Stefan Pautler an Band 8 „Schriften zur Bedeutung des Protestantismus für die moderne Welt (1906-1913)“, der den berühmten Vortrag Troeltschs auf dem Historikertag von 1906 über „Die Bedeutung des Protestantismus für die Entstehung der modernen Welt“ enthält. Dieser Band, für den die Heidelberger Akademie der Wissenschaften bereits das Imprimatur erteilt hat, wird im Frühjahr 2001 erscheinen.
Ebenfalls kurz vor Abschluß steht in Tübingen unter Verantwortung von Volker Drehsen und Christian Albrecht Band 7 „Protestantisches Christentum und Kirche in der Neuzeit (1906/1909/1922)“. Erscheinungsjahr für diesen Band ist ebenfalls 2001.
In Vorbereitung befinden sich an der Münchener Arbeitsstelle am Lehrstuhl von Friedrich Wilhelm Graf Band 16 „Der Historismus und seine Probleme ( 1922)“. Dieser auf zwei Teilbände angelegte Band, dessen Betreuung nach Karl-Heinz Fix jetzt Matthias Schloßberger übernommen hat, wird bis zum Sommer 2001 abgeschlossen werden. Hinzu kommt die Bearbeitung der beiden ersten Rezensionenbände (KGA 2 und 4 ), bearbeitet zunächst von Patricia Just und jetzt von Markus Eder. Der immense Arbeitsaufwand an diesen beiden Bänden ist u. a. darin ersichtlich, daß KGA 2 die vier großen Sammelrezensionen Troeltschs im „Theologischen Jahresbericht“ ° enthält, in denen Troeltsch über 1200 Titel anführt, die für unsere Edition jeweils autoptisch überprüft werden müssen. Zahlreiche Titel haben sich nur in ausländischen Bibliotheken nachweisen lassen.
Nachdem vor kurzem weitere Handexemplare Troeltschs aus dem Besitz der Familie der Troeltsch KGA zur Verfügung gestellt wurden, hat sich hier ein weiteres umfängliches Arbeitsgebiet aufgetan. Momentan ist die Münchener Arbeitsstelle damit beschäftigt, das Handexemplar der „Soziallehren der christlichen Kirchen und Gruppen“ zu transkribieren. Christian Nees, der schon die schwierigen Transkriptionen bei KGA 5 übernommen hat, hat sich zusammen mit Friedemann steck dieser Aufgabe gestellt. Hier sind wichtige Erweiterungen zu erwarten, da dieses Handexemplar offensichtlich die Grundlage für eine zweite Auflage der ,,Soziallehren“ bi1dete, die nicht zustande kam. In stetiger Fortführung stehen ebenfalls in München die Arbeiten an den beiden Briefbänden (KGA 18 und 19). Der bisherige Bestand ist vollständig transkribiert. Von allen Arbeitsstätten wird weiter recherchiert, so daß immer wieder vereinzelt neue Troeltsch-Briefe und Autographen gefunden werden. Trotz dieser neuen Funde hoffen wir, den ersten Briefband in Bälde editorisch angehen zu können. Dazu bedarf es auch der Unterstützung durch andere Troeltsch-Forscher, die seit langen Jahren Briefe Troeltschs sammeln. Über die editorische Verantwortung der Brief-Bände ist noch nicht abschließend entschieden.
Im Zuge der Vorarbeiten für die Edition hat Friedrich Wilhelm Graf zusammen mit Christian Nees begonnen, systematisch Nachrufe auf den 1923 verstorbenen Troeltsch zu sammeln. Inzwischen sind in französischen, italienischen und amerikanischen Zeitungen und Zeitschriften weitere Nachrufe nachgewiesen worden. Diese Sammlung von mehr als 150 Nachrufen auf Troeltsch bietet zahlreiche instruktive Informationen zur Werkgeschichte seiner Texte sowie zu seiner Vortragstätigkeit. Dieser Nachrufband, der eine große Auswahl repräsentativer Würdigungen von Troeltsch versammelt, wird 2001 als Band 12 der Troeltsch-Studien publiziert werden.
In Frankfurt/Oder hat Gangolf Hübinger mit Johannes Mikuteit begonnen, Band 15 „Schriften zur Politik und Kulturphilosophie (1919-1923)“ zu edieren. Diese Arbeiten gehen zügig voran, so daß ebenfalls 2001 mit einem Erscheinen dieses Bandes zu rechnen ist. Da hiermit 2001 mehrere Bände der Troeltsch KGA erscheinen werden, kann erwartet werden, daß das positive Echo, das die Edition bisher gefunden hat, sich verstärkt und die Troeltsch KGA sich neben anderen theologischen und kulturwissenschaftlichen Editionen fest etabliert.